Unternehmenssoftware für den Mittelstand: Es muss nicht zwingend SAP sein

Unternehmenssoftware für den Mittelstand: Es muss nicht zwingend SAP sein

In der Zwischenzeit gibt es zahlreiche Alternativen zu SAP, die spezifisch für die Anforderungen mittelständischer Unternehmen konzipiert wurden. Es lohnt sich daher, verschiedene Angebote miteinander zu vergleichen.

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In der Zwischenzeit gibt es zahlreiche Alternativen zu SAP, die spezifisch für die Anforderungen mittelständischer Unternehmen konzipiert wurden. Es lohnt sich daher, verschiedene Angebote miteinander zu vergleichen.

Wenn es um Unternehmenssoftware geht, hört man bei deutschen Großkonzernen zumeist nur einen Namen: SAP. Die Softwarepakete der SAP Business Suite scheinen der ungeschlagene Spitzenreiter am deutschen Markt zu sein. Damit können Unternehmen sämtliche Unternehmensbereiche von der Buchhaltung, dem Personalwesen bis hin zu Logistik und Einkauf vereinheitlichen und auf eine digitale Plattform stellen.

Der Funktionsumfang der SAP Business Suite und der neuen Anwendung S/4Hana ist für Großunternehmen und auch für größere Mittelständler durchaus sinnvoll. Für kleinere Unternehmen gibt es allerdings eine Vielzahl an kostengünstigen und unkomplizierten Alternativen, die man nicht außer Acht lassen sollte.

Branchenübergreifende Unternehmenssoftware

Scopevisio ist eine cloud-basierte Unternehmenssoftware für kleine und mittelständische Unternehmen (KMU) und wird als Software-as-a-Service bereitgestellt. Ähnlich wie SAP bietet der Anbieter aus Bonn ebenfalls Software-Lösungen für das gesamte Unternehmen. Wem das zu viel ist, der kann für kleines Geld sogenannte „Miniservices“ buchen, die nur einzelne Prozesse abbilden, beispielsweise Kassenbuch, Lohn-Vorerfassung, Finanzbuchhaltung oder Reisekostenabrechnung.

Zu den führenden internationalen Anbietern gehört SAP Konkurrent Microsoft. Mit Dynamics 365 bietet das Unternehmen moderne Lösungen für KMUs mit einer breit gefächerten Angebotspalette. Unternehmen können sich ihre eigene Lösung aus den verschiedenen Modulen zusammenbasteln.

Auch der britische Softwarekonzern Sage zählt zu den führenden Enterprise-Software-Anbietern im deutschen Mittelstand. Neben Softwarelösungen zum selber hosten, beispielsweise Sage X3 für Mittelständler mit 100 bis 500 Mitarbeitern, bietet Sage auch Cloud-Lösungen wir zum Beispiel Office Line 24.

Software für mittelständische Industrieunternehmen

MyFactory sitzt in München und richtet sich vor allem an Industrieunternehmen aus dem Mittelstand. Unternehmen können entweder die Software-as-a-Service Version nutzen oder eine lizensierte Version kaufen und selber hosten. Das System bietet die Module Vertrieb, Einkauf, Verkauf, Lager, Produktion und Buchhaltung sowie zahlreiche Werkzeuge für Projekt- und Dokumenten-Management, Kommunikation und Aufgaben- und Terminverwaltung.

Auch Abas ist vor allem für fertigungsnahe Unternehmen geeignet. Das System bietet eine Vielzahl an Modulen, unter anderem Produktionsplanung- und Steuerung, Materialwirtschaft, Finanzwesen, Buchhaltung, Kundenmanagement und Vertriebssteuerung. Abas sitzt in Karlsruhe und hat Vertriebspartner in 27 Ländern. Damit eignet sich Abas auch ideal für international agierende Unternehmen.

Software für den Handel und e-Commerce

Softengine aus Kaiserslautern bietet die Lösungen BüroWare und WebWare, die sich vor allem an Unternehmen aus dem Handel, der Industrie und dem e-Commerce richten. BüroWare ist eine klassische Lizenz-Software, die im Unternehmen selbst gehostet werden muss. WebWare hingegen ist eine cloudbasierte Software, die als Software-as-a-Service zur Verfügung gestellt wird. WebWare kann darüber hinaus auch als Tablet-Version genutzt werden, was sich insbesondere für Vertriebs- oder Außendienstmitarbeiter eignet.

Im Bereich e-Commerce gibt es mittlerweile zahlreiche branchenspezifische Anbieter. Dazu zählen zum Beispiel Actindo, Plentymarkets, Cludes und eFulfilment. Bei diesen Anbietern stehen vor allem vertriebsspezifische Module im Vordergrund, sowie die Anbindung verschiedener Online-Shopsysteme und Integrationsmöglichkeiten mit Payment-Providern und Online-Marktplätzen wie Ebay und Amazon.

Step Ahead bietet mit Steps eCommerce ein weiteres, branchenspezifisches ERP-System, das speziell für Online-Händler konzipiert ist. Darüber hinaus bietet Step Ahead auch eine Anwendung, die sich gezielt an Softwareunternehmen und Systemhäuser richtet sowie eine weitere Branchenlösung für Firmen im Bereich erneuerbare Energien.

Angebote vergleichen lohnt sich

Und wenn’s doch SAP sein soll, dann haben die Walldorfer mit Business One auch ein Software Paket für KMUs im Angebot. Damit versucht SAP den Anforderungen kleinerer Unternehmen gerecht zu werden.

Welche Unternehmenssoftware letztendlich am besten passt, hängt von den Anforderungen des jeweiligen Unternehmens ab. Für KMUs gibt es eine Vielzahl verschiedener Anbieter und es ist sinnvoll, Angebote zu vergleichen. Weniger ist manchmal mehr, ein begrenzter Funktionsumfang reicht für kleine Unternehmen oft aus. Das reduziert Komplexität, Kosten und verhindert die teilweise langlaufenden Einführungsprojekte, mit denen sich gerade viele Mittelständler in Deutschland oftmals plagen.